Dachhai – Warnung

Vorsicht Dachhai!

Dach-Haie haben wieder Saison. Vor allem ältere Menschen werden bei Haustürgeschäften ausgetrickst und wieder verstärkt Opfer von unseriösen Firmen, berichtet Hartmut Berner, Ehrenobermeister der Dachdecker-Innung Region Stuttgart.

Methoden wie die Mafia.

Hartmut Berner, der die Lebensdauer eines Daches zwischen 30 und 50 Jahre einschätzt, spricht bei solchen Fällen geradezu von einem System, von mafiösen Methoden. Ein Dachhai setze seine Außendienstler vor allem auf ältere Menschen an. Da komme ein Vertreter und erzähle was von einem dringend zu sanierenden Dach, einige Zeit später komme ein anderer und erzähle das Gleiche. Wenn dann noch ein Dritter eine ähnliche Geschichte auftische, glaubten die Menschen die Sache allmählich und unterschrieben einen Vertrag. Berner: „Da wird eine massive Verunsicherung betrieben.“ Es gebe Hunderte von solchen Fällen, weiß der in Vaihingen wohnende Innungs-Ehrenobermeister, in dessen Innung 78 Betriebe organisiert sind. Und der Schaden für die ehrlich agierende Kollegen sei enorm. Vor allem auch der Image-Schaden.

Frühlingszeit – Dachhai – Zeit

Dach-Haie sind nach der Winterpause besonders aktiv. Die „Arbeitsmethoden“ sind verschieden, das Ziel ist immer das Gleiche: den ahnungslosen Hausbesitzern um möglichst viel Geld zu bringen. Diese Methoden sind üblich: Das Dach wird einer Inspektion unterzogen. Anschließend werden poröse Ziegel präsentiert, die angeblich vom Dach des Opfers stammen. Der Dachhai nutzt den Schock des Hausbesitzers und drängt ihn sofort zur Unterschrift unter einen Pauschal-Sanierungsauftrag.

Die Methoden sind vielfältig

Auch das ist eine beliebte Variante: Nachdem der Hausbesitzer einen Vertrag über die Sanierung zu verlockend niedrigen Pauschalpreis unterschrieben hat, wird unmittelbar mit dem Abbruch des Daches begonnen. Daraufhin wird dem Opfer erklärt, der Aufwand sei doch erheblich größer als eingeschätzt gewesen. Nun soll ein wesentlich teurerer Auftrag unterschrieben werden.

Was tun gegen Dachhaie?

Diese Tipps gegen Dach-Haie gibt der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks und die Innung Stuttgart:

  • Unterschreiben Sie niemals den Auftrag eines herumreisenden Handwerkers sofort!
  • Lassen Sie sich zuerst ein exaktes detailliertes Angebot mit Aufmaß und Einzelpositionen erstellen.
  • Rufen Sie vor Auftragserteilung die Dachdeckerinnung an, ob der betreffende Betrieb Mitglied oder ob er dort bekannt ist (0711- 6 20 20 83).

Wenn das Dach auch kleine Reparaturen notwendig hat oder in der nächsten Zeit eine Sanierung ansteht, sollten Sie niemals sofort und ohne Überlegung einen Auftrag unvorbereitet und übereilt an der Haustür erteilen. Es wird dringend geraten, ein Angebot von dem Dachdecker der eigenen Wahl einzuholen, auch wenn der Dachhai behauptet, dass dann sein vermeintlich günstiges Angebot keine Gültigkeit mehr habe. Bedenken Sie, dass der Dach-Vertreter eine Provision in Höhe von 20 Prozent oder mehr für die Vermittlung des Auftrags erhält. Das heißt, um so höher der Auftrag, um so höher die Prämie. Der eigentliche Zahlende sind Sie, der Kunde!

Entscheidungen über Sanierungen am Dach trifft man nicht an der Haustür! Sie sollten gründlich überlegt und geplant sein. Das Dach bricht mit Sicherheit nicht gleich über dem Kopf zusammen.

(Quelle: Auszug Presse Dachdecker-Innung Stuttgart und Region Mittlerer Neckar)